Michael Schmidt: Corona und die Krone der Schöpfung

Corona dieser Begriff hat sich wie eine Maske über unsere Welterfahrung gelegt.

Die Covid-19 Pandemie hat eine Stimmung von Zeitenwende mit sich gebracht. Vieles war im Vorfeld schon auf einen energetischen Wandel eingestimmt und ist durch den Pandemieausbruch in ein neues kollektives Bewusstsein getreten:

  • Fridays For Future hat dem stattfindenden Klimawandel zu neuer weiter Öffentlichkeit verschafft und die Bedeutung des Klimawandels wird durch die kollektive Erfahrung der Pandemie in neues Licht gebracht

  • das Thema des Generationenvertrages ist in neuer Weise von Schülern angesprochen worden und in der Pandemie wird die Krise unseres Erziehungssystems brennpunktartig deutlich

  • die offensichtliche und die Welt prägende Wirkung von männlichen Populisten an der Macht hat ihre spaltende Kraft entfacht und die psychologische Basis faschistischen Populismus Spaltung, Verleugnung und Wendung ins Gegenteil wird in der Öffentlichkeit unübersehbar diskutiert,

  • die soziale Schere hat sich in vielen Ländern weiter geöffnet und die soziale Ungleichheit zeigt sich zunehmend in der Ausbreitung des Virus in den Schichten, die von tragfähigen Gesundheitsleistungen ausgeschlossen bleiben,

  • die globalen politischen und sozialen Krisenherde haben an Turbulenz zugenommen und Krisenmanagement wird zu einem vorrangigen Teil von politischer Steuerung um den Preis visionären Austausches

  • das Weltthema „Gerechtigkeit“ wird in größerem Umfang auf der Straße ausgetragen,

  • die politökonomischen Machtblöcke scheinen sich auf subtile Weise im Schatten der Pandemie neu zu organisieren

  • insgesamt besteht eine hohe emotionale Ladung im Verbund mit untergründiger Unsicherheit und fehlender Überschaubarkeit.

Diese Phänomene des globalen Wandels gingen mit der Covid-19 Pandemie und damit der weltweiten Verbreitung des Corona Virus einher.

Corona bedeutet vom Sprachursprung soviel wie Krone oder Kranz, was auf die räumliche molekulare Struktur des Virus hinweist. Der Corona Virus hat eine Reihe von ökonomischen und sozialen Kollateralschäden mit sich gebracht, die uns durch die Pandemie noch länger begleiten werden.

Die Welt findet sich jetzt in einer globalen Krise, die an den Festen der menschlichen Existenz, Kultur, Gesundheit, Ökonomie und Entwicklungsperspektiven des Fortschritts und des Wachstums rüttelt.

Tatsächlich ist die Maske zum Symbol dieser Situation geworden. Menschen müssen sich öffentlich vor anderen und andere vor sich selbst schützen. Diese viral verursachte Veränderung des öffentlichen Kontaktverhaltens zeigt unsere menschliche Verletzlichkeit und Unsicherheit ebenso wie die Brüchigkeit und Handlungsfähigkeit unserer menschlichen sozialen Organisation. Und da lauert über allem die Klimakatastrophe, um deren Bewertung weiterhin weltweit gerungen wird und in kleinen Schritten das ganze Ausmaß ins Bewusstsein der Menschen dringt.

Corona markiert einen historisch wirksamen Wandlungsprozess, in dem wir Menschen global zu lernen haben, dass unsere Haltung zu unseren natürlichen Wurzeln der grundlegenden Veränderung bedarf, wollen wir den Ast, auf dem wir sitzen, nicht selbst absägen.

Mit der Corona Pandemie ist eine Veränderung des Bewusstseins verbunden: die Krone, die sich der Homo sapiens als Wesen, Geschöpf, Gattung und Organismus aufgesetzt hat fällt. Der Homo sapiens wird auf seine ursprünglichen natürlichen Wurzeln zurückgeworfen. Die Menschheit wird in einem weiterhin turbulenten Prozess mit dem Fall dieser Krone der Mächtigkeit gegenüber dem Leben, die sich aus dem Überlebensdrang speist, in ihrer Selbstidentität konfrontiert.

Wissen zu Weisheit möchte ich rufen, denn nur Weisheit ist in der Lage die ursprüngliche Natur des Geistes zu erfassen. Lassen wir diese dogmatische Krone unseres Evolutionsgedankens fallen und oben den Kopf frei werden für ein neues kohärentes Denken, das im Blick auf jedes Detail, auf jedes Motiv, auf jede Erkenntnis gleichzeitig auf das Ganze schaut.

Kohärentes Denken setzt ein kohärentes Herz voraus, das in der bedingungslosen Liebe alles in allem sehen kann und sich vom Ballast des Egozentrismus befreit hat.

Gesunde Selbstliebe ist der beste Schutz für mich selbst und andere, wenn das Herz offen und weit ist – dann ist auch für alle gesorgt.

Nimm einen tiefen Atemzug in den Bauch und lasse das Einatmen ins Herz aufsteigen.

Halte in der Fülle des Einatems an und verbinde Dich mit dem Raum des Ganzen.

Schmelze und lasse die Quelle durch Dich strömen.

Wenn es sich gut anfühlt und lasse das Ganze in Deinen Ausatem sinken.

Und schenke Dir und der Welt ein sanftes inneres Lächeln.

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